Wegen der vermehrten Hinwendung zu sehr früh ausreifenden, gewinnträchtigeren Sorten mit regelmäßigem Ertrag haben sich die Hauszwetschge und Bühler Zwetschge in den letzten Jahrzehnten zu seltenen Raritäten entwickelt, die sich nur noch in alten Gärten oder im Streuobstanbau traditioneller Nebenerwerbslandwirte finden lassen.

Obwohl sie im kommerziellen Obstanbau lange als altmodisch galten, entwickeln sie sich heute durch ihre vielseitige Aromenvielfalt jedoch zu wahren Kult-Zwetschgen.


Geschichte & Tradition

Ursprünglich aus Damaskus von den alten Griechen importiert, gelangten die Zwetschgen in ihrer Urform über die Römer zu uns nach Deutschland. Die spezielle Sorte der Bühler Zwetschge wurde zufällig um 1840 in der gleichnamigen Stadt im Schwarzwald entdeckt und machte sie als gefragten Exportschlager schnell über ihre Grenzen hinaus bekannt. Etwas früher schon als die Bühler Zwetschge, wird die Hauszwetschge seit dem

17. Jahrhundert in Deutschland angebaut und seit alters her im Sprachgebrauch auch als Bauernpflaume oder Basler Zwetschge bezeichnet.

Anbau & Ernte

Früher im Anbau aufgrund ihrer frühen Reife von Ende Juli bis Mitte August sehr geschätzt, wird der Bühler Zwetschge im erwerbsmäßigen Obstanbau ihr langsames Wachstum zum Verhängnis. Die mittelgroßen, dunkelblauen, stark hellblau bereiften Früchte können von den langsam, aber sehr hoch wachsenden Bäumen zusätzlich nur mit Leitern abgeerntet werden.

Die etwas kleineren, blauroten  Früchte der Hauszwetschge reifen von Mitte bis Ende September etwas später heran. Um seine Früchte nicht frühzeitig abzuwerfen, benötigt der sehr virusanfällige Baum intensive Pflege.


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