Obwohl die Wildkirsche seit Jahrtausenden in unserem Brauchtum verwurzelt ist, ist sie in den letzten Jahren zunehmend aus unserem Landschaftsbild verschwunden. Die schwierige Ernte auf den hochstämmigen Bäumen und geringe Erträge machen die Wildkirsche für den kommerziellen Anbau unattraktiv. Für unsere vom Aussterben bedrohten Insekten, wie Bienen und Hummeln, ist sie jedoch –  heute mehr denn je –  als Nahrungsquelle und Lebensraum umso bedeutender.


Geschichte & Tradition

Ursprünglich aus dem südosteuropäischen Raum stammend, wurden auch in jungsteinzeitlichen Siedlungen am Bodensee Kerne der Wildkirsche als Nahrungsreste gefunden. In der Vergangenheit war die Wildkirsche vor allem wegen ihrer nachgesagten Heilkräfte bekannt. Die rote Farbe der Früchte wurde mit dem Herz- und Kreislaufsystem in Verbindung gebracht, weswegen ihr Saft Lebenskraft und Vitalität  einhauchen sollte. Neben anderen Bestandteilen des Kirschbaums als Medizin, wurden auch Kirschkernkissen seit dem Mittelalter als heilende Wärmflaschen eingesetzt. Selbst heute noch sind Wildkirsch-Zweige als Barbarazweige beliebt und in unserer vorweihnachtlichen Tradition verankert.

Anbau & Ernte

Als überlebenswichtige Bienenweide fallen Wildkirschen im Frühling besonders durch ihre weiße, intensiv duftende Blütenpracht auf. Zur Reifezeit Ende Mai müssen die nur erbsengroßen, schwarzroten Früchte möglichst rasch abgeerntet werden, da sie sonst von Vögeln angepickt oder gefressen werden. Wegen des wild aufgegangenen, schnell- und hochwüchsigen Stamms hängen die Früchte jedoch weit oben im Baum und sind für die Ernte daher schwierig zu erreichen.


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